Es ist bereits Ende Dezember und somit erwartet uns schon bald nicht nur ein neues Jahr, sondern auch ein neues Jahrzehnt. 2020 bringt einige Neuerungen mit sich – auch gesetzlich. Was sich alles ab dem 01. Januar 2020 in Deutschland ändert und worauf du achten solltest, erfährst du hier.
Tatsächlich hält das neue Jahr einige positive Dinge für uns bereit: Es gibt mehr Geld für Rentner und Azubis und Bahnfahrten werden günstiger. Gleichzeitig startet aber auch die Kassenbonpflicht. Doch welche Änderungen hat die Bundesregierung für 2020 noch so auf den Weg gebracht?
Änderungen 2020: Mehr Geld für alle?
Im Jahr 2020 werden endlich die Renten angehoben. In Westdeutschland werden die Gelder zum 1. Juli 2020 um 3,15 Prozent und in Ostdeutschland um 3,92 Prozent steigen. Somit können sich rund 21 Millionen Rentner über etwas vollere Portemonnaies freuen. Zudem sollen dann auch auf Betriebsrenten weniger Krankenkassenbeiträge gezahlt werden.
Nicht nur die Rente, auch der Mindestlohn steigt. Ab dem 1. Januar 2020 gibt es statt 9,19 Euro mindestens 9,35 Euro pro Stunde. Zudem soll jeder neue Auszubildende 2020 mindestens 515 Euro monatlich im ersten Lehrjahr erhalten. In den nächsten Jahren soll dieser Erstlohn auf bis zu 620 Euro monatlich ansteigen. Auch in den folgenden Ausbildungsjahren soll es dann mehr Gehalt geben.
Auch an anderer Stelle gibt der Staat 2020 mehr Geld aus. So steigen das Arbeitslosengeld II Hartz 4, die Sozialhilfe sowie die Grundsicherung im Alter und bei Erwerbsminderung um je 1,88 Prozent.
Zusätzlich wird das Wohngeld angehoben. Ein Zwei-Personen-Haushalt erhält 2020 dann 190 Euro statt wie bisher 145 Euro. Das Wohngeld wird in Zukunft außerdem an steigende Miet- und Verbraucherpreise angepasst.
Während all diese Gelder steigen, sinken aber auch Beträge und somit Ausgaben. So wird der Beitragssatz in der Arbeitslosenversicherung um 0,1 Prozentpunkte auf 2,4 Prozent nach unten korrigiert. Familien werden 2020 entlastet, da es höhere Kinder- und Grundfreibeträge geben wird. Der Kinderfreibetrag wird um 192 Euro auf 7812 Euro angehoben und der Grundfreibetrag um 240 Euro auf 9408 Euro.
Bahntickets werden im kommenden Jahr günstiger. Durch das Sinken der Mehrwertsteuer auf Bahntickets von 19 Prozent auf sieben Prozent, werden auch die Ticketpreise beim Endverbraucher günstiger.
Fliegen soll hingehen teurer werden. Ab April 2020 steigt die Luftverkehrssteuer deutlich an und je nach Entfernung sollen bis zu 59,43 Euro zum Flugpreis hinzukommen.
Änderungen beim Einkaufen im Jahr 2020
Nicht nur Zugtickets, auch Hygiene-Produkte wie Tampons und Damenbinden sowie elektronische Zeitungen, Zeitschriften und Bücher erhalten eine niedrigere Mehrwertsteuer. Statt den bisherigen 19 Prozent werfen ab 2020 nur noch sieben Prozent fällig.
Ab 01. Januar 2020 tritt außerdem die Kassenbonpflicht in Kraft. Selbst beim kleinsten Einkauf muss der Händler im nächsten Jahr unaufgefordert einen Beleg ausstellen, wenn er ein elektronisches Kassensystem benutzt. Damit soll Steuerbetrug vorgebeugt werden. Die Kunden stehen aber in keiner Pflicht den Kassenbon auch mitzunehmen oder aufzuheben.
Das ändert sich 2020 im Bereich Gesundheit
Tatsächlich wurde eine Masern-Impfpflicht beschlossen, die ab dem 1. März 2020 in Kraft tritt. Ab diesem Tag dürfen nur noch gegen Masern geimpfte Kinder in Kitas und Schulen. Wer gegen diese neue Vorschrift verstößt, muss mit einem Bußgeld von bis zu 2.500 Euro rechnen.
Auch die neue Ärzte-Service-Nummer 116 117 geht zum 01. Januar 2020 an den Start. Hier können sich Patienten rund um die Uhr, also auch außerhalb der Praxiszeiten, eine erste Einschätzung abholen. In dringlichen Fällen können Patienten so schnell in eine Praxis oder sogar Klinik weitergeleitet werden.
Die Ausbildung zur Hebamme erfolgt in Zukunft im Rahmen eines Studiums an einer Hochschule. Ab Januar 2020 ist somit ein drei- bis vierjähriges Bachelor-Studium mit einem hohen Praxisanteil und einer staatlichen Abschlussprüfung notwendig, um Hebamme zu werden.
Das sind die wichtigsten Änderungen, die uns mit dem Jahreswechsel 2019/2020 in Deutschland erwarten.
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