USA - Schon 39 Todesfälle und mehr als 2000 Lungenerkrankungen konnten in den USA auf den Konsum von E-Zigaretten zurückgeführt werden. Nun hat die US-Gesundheitsbehörde CDC nach eigenen Angaben höchstwahrscheinlich die Ursache ausfindig gemacht.
Die stellvertretende Direktorin der Zentren für Seuchenkontrolle und -prävention CDC, Anne Schuchat, verkündete, es gebe direkte Belege dafür, dass ein aus Vitamin E gewonnenes Öl die Lungenerkrankungen bei den Konsumenten der E-Zigaretten hervorgerufen habe.
Wie Live Science berichtet, sei die Chemikalie schon bei 29 erkrankten Patienten, deren Lungenflüssigkeit untersucht wurde, nachgewiesen worden.
Es handelt sich um das erste Mal, dass wir eine mögliche besorgniserregende Chemikalie in Proben von Patienten mit diesen Lungenkrankheiten entdeckt haben, sagte Anne Schuchat. Die gewonnenen Erkenntnisse bezeichnete sie als Durchbruch.
Wie die CDC mitteilte, stünden jedoch noch abschließende Ermittlungen aus. Erst danach könne das Vitamin-E-Öl als definitiver Verursacher der Lungenerkrankungen bestätigt werden. Es sei nach wie vor möglich, dass mehr als ein Stoff die Krankheiten ausgelöst habe.
Vitamin E ist eigentlich ein Sammelbegriff für fettlösliche Substanzen mit antioxidativen Wirkungen. Der ursprünglich als Fruchtbarkeits-Vitamin bezeichnete Stoff kommt in verschiedenen Nahrungsmitteln wie Ölen, Nüssen und Weizenkorn vor, kann beim Einatmen aufgrund seiner molekularen Struktur jedoch gefährlich werden.
E-Zigaretten, Vaporizer und Inhalatoren werden weltweit immer beliebter
In Deutschland dürfen Liquids für E-Zigaretten generell keine Vitamine zugefügt werden, damit sie nicht den Eindruck erwecken, sie seien gesund. In Nordamerika sieht das etwas anders aus, da die Zusammensetzung der Wirkstoffe dort weniger streng reguliert ist.
E-Zigaretten werden vor allem bei Jugendlichen immer beliebter. Die Produkte, bei denen nikotinhaltige Flüssigkeit verdampft wird, haben in den vergangenen Jahren weltweit enorm an Popularität gewonnen. Nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation WHO stieg die Zahl der Konsumenten von sieben Millionen im Jahr 2011 auf 41 Millionen im Jahr 2018.
Viele Raucher sehen in E-Zigaretten, Inhalatoren und Vaporizern eine Alternative zur klassischen Tabak-Zigarette, da sie mit dem Verdampfungsverfahren das Risiko einer Krebserkrankung durch das traditionelle Rauchen reduzieren wollen.
Donald Trump und die US-Regierung hatten bereits im September ein Verbot von aromatisierten Flüssigkeiten für E-Zigaretten angekündigt, gleichzeitig aber betont, dass auch auf die Arbeitsplätze in der wachsenden Industrie geachtet werden müsse. Dass hinter den Kulissen wohl auch intensive Lobbyarbeit zum Tragen kam, ist nicht auszuschließen.
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