Vieles neu macht der Juli: Zum Monatsbeginn gibt es wieder Änderungen und neue Gesetze – etwa beim Kindergeld und der Rente. Doch für viele Verbraucher wird es auch wieder etwas teurer.
Der Juli ist bald da – und die Verbraucher müssen sich wieder auf zahlreiche Änderungen einstellen. Dabei stehen vor allem Änderungen im Fokus, die den Geldbeutel betreffen. Denn mit dem Kindergeld, der Rente und höheren Verdienstgrenzen für Midijobber steigt das Einkommen.
Ärgerlich dürfte dagegen die Erhöhung des Portos bei der deutschen Post sein. Denn erst zum Jahreswechsel mussten viele Kunden höhere Preise bei den Paketen akzeptieren. Auch im Hinblick auf Beschwerden bei der Zustellung reagieren viele auf diese Preiserhöhung mit Unverständnis.
Deutsche Post erhöht das Briefporto
Nach langem Hin und Her hat die Bundesnetzagentur nun grünes Licht gegeben: Die Deutsche Post darf das Briefporto zum 1. Juli erhöhen. Ein Standardbrief im Inland wird dann 10 Cent teurer – er kostet künftig 80 statt 70 Cent. Wer noch Briefmarken mit dem alten Porto besitzt und diese bis Ende Juni nicht aufbraucht, kann Ergänzungsmarken kaufen. Ein Umtausch ist also nicht nötig.
Großbrief bis 500 Gramm: 1,55 Euro früher 1,45 Euro
Maxibrief bis 1000 Gramm: 2,70 Euro früher 2,60 Euro
Maxibrief bis 2000 Gramm: 4,90 Euro früher 4,80 Euro
Die Genehmigung für die Portoerhöhung gilt allerdings nur vorläufig. Grund dafür ist, dass ein Interessenverband der Paketdienste eine Anhörung bei der Bundesnetzagentur beantragt hatte, bisher aber noch nicht angehört wurde. Zuletzt hatte auch der Börsenverein des Deutschen Buchhandels eine Beschwerde beim Bundeskartellamt eingelegt.
Nicht nur beim Verschicken von Briefen gibt es Änderungen. Zum 1. Juli reduziert die Post auch ihr Angebot bei Bücher- und Warensendungen von sechs auf zwei Produkte. Ab dann gibt es nur noch die Kategorien „bis 500 Gramm“ und „bis 1000 Gramm“. Und nur noch ein Maximalmaß: 353 mm Länge x 250 mm Breite x 50 mm Höhe.
Kosten sollen die Sendungen 1,90 und 2,20 Euro. Zuletzt hatte die Post das Porto für Bücher- und Warensendungen zum Juli 2018 deutlich erhöht.
Teurer könnte es auch bald bei einem anderen Produkt werden. Post-Chef Frank Appel kündigte im Interview mit unserer Redaktion an, dass die Paketpreise weiter steigen werden.
Renten steigen – Erhöhung kommt aber nicht bei jedem an
Dass das Porto erhöht wird, dürften Rentner leicht verschmerzen können. Denn zum 1. Juli steigen die Rentenbezüge für 21 Millionen Bürger. Vor allem wegen der positiven Lohnentwicklung steigen die Renten in Westdeutschland um 3,18 Prozent, in Ostdeutschland um 3,91 Prozent.
Ein Teil der Rentner wird aber nicht komplett von diesem Plus profitieren – denn etwa 48.000 Rentner müssen Einkommensteuer zahlen-
Kindergeld wird um 10 Euro je Kind erhöht
Auch Familien dürfen sich freuen: Ab 1. Juli gibt es eine Erhöhung des Kindergeldes. Der Betrag pro Kind steigt um 10 Euro.
Für das erste und zweite Kind erhalten Eltern also 204 statt 194 Euro im Monat,
für das dritte 210 statt 200 Euro und
für das vierte Kind 235 statt 225 Euro.
Kindergeld wird bis zum 18. Lebensjahr des Kindes gezahlt. Es sei denn, es befindet sich noch in Ausbildung. Dann gibt es bis zum 25. Lebensjahr Kindergeld. Wer viel verdient, kommt mit der Anwendung des Kinderfreibetrags besser weg.
Dieser liegt bei 7620 Euro pro Kind und wird bei der Steuererklärung automatisch vom Finanzamt angewendet, sofern er sich für die Eltern mehr rechnen sollte.
Im Nachteil wegen des Kindergeldes sind Familien, die Hartz IV beziehen: Warum Hartz-IV-Familien jedes Jahr Milliarden Euro entgehen.
Steuererklärung 2018 noch bis Ende Juli möglich
Längst nicht jeder muss überhaupt eine Steuererklärung machen, aber es lohnt sich: Im Schnitt erhalten die Deutschen dabei rund 1000 Euro vom Finanzamt zurück.
Wer nicht verpflichtet ist, kann seine Steuern noch rückwirkend für die letzten vier Jahre machen. Also bis zum 31. Dezember 2019 für die Jahre 2015 bis 2018. Wer die Steuererklärung machen muss, hat ab diesem Jahr mehr Zeit dafür. Die Abgabefrist hat sich vom 31. Mai auf den 31. Juli verschoben.
Midijobber dürfen mehr verdienen und zahlen weniger Beiträge
Bisher galt als Midijobber, wer bis zu 850 Euro im Monat verdient. Ab 1. Juli gilt die neue Obergrenze von 1300 Euro. Und noch etwas ändert sich: Midijobber zahlen weiterhin die reduzierten Sozialversicherungsbeiträge, erwerben aber volle Rentenanwartschaft. Ihr Arbeitnehmeranteil muss also nicht mehr aus eigenen Mitteln aufgestockt werden, um später volle Rentenleistungen beziehen zu können.
Pfändungsfreigrenzen steigen
Auch wer von einer Pfändung betroffen ist, hat bald etwas mehr Geld zur Verfügung. Ab dem 1. Juli steigen die Freigrenzen um rund vier Prozent. Das ergibt laut Verbraucherzentrale NRW bei einer Pfändung von Einkommen auf der untersten Stufe fortan einen Freibetrag von 1179,99 Euro, beim Pfändungsschutzkonto sind künftig 1178,59 Euro geschützt. Hier geht es zur aktuellen Pfändungstabelle.
„Stranger Things“ läuft mit neuen Folgen auf Netflix
Das Warten hat ein Ende: Die dritte Staffel „Stranger Things“ startet am 4. Juli auf Netflix. Seit der letzten Folge warten Fans gespannt darauf, wie es mit Mike, Elfie und Co. weitergeht. Einen kleinen Vorgeschmack auf die Fortsetzung der Erfolgsserie gab es bereits im März: Was der Trailer über Staffel 3 von „Stranger Things“ verrät.
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