Im Juli führt DHL eine Neuerung ein, die dem Unternehmen vor allem Zeit spart. Dann kann es sein, dass Paketboten nicht mehr bei den Kunden klingeln.
Dortmund – DHL führt bald ein neues Zustellsystem ein. Wenn es im Juli so weit ist, klingeln die Boten bei einigen Kunden dann gar nicht mehr. Allerdings können Kunden den Änderungen widersprechen und auf die altbewährte Methode setzen.
DHL-Boten klingeln künftig nicht mehr: Pakete werden abgestellt
Den ganzen Tag im Homeoffice, den ganzen Tag vergeblich auf das Klingeln an der Tür warten. So geht es vielen Menschen, die auf ein Paket warten. Trotz langer Warterei an der Wohnungstür, trudelt irgendwann die E-Mail ein, dass ein Zustellversuch nicht erfolgreich war und das Paket an einem Ablageort abgestellt wurde. Wie es dazu kommen kann, ist ein Mysterium – allerdings kann das bei einigen Kunden bald zum Standard werden.
In einem Schreiben, dass DHL an seine Kunden versendet hat, erklärt das Unternehmen das neue Vorgehen in der Paketzustellung. Darin heißt es: „Künftig stellen wir ein für Sie bestimmtes Paket direkt an Ihrem Ablageort zu – ohne den Versuch der persönlichen Zustellung an der Haustür.“ Demnach würde der DHL-Bote nicht mehr an der Tür klingeln. Nach neuen Regeln für DHL-Päckchen und einer Erweiterung der Packstationen der Deutschen Post kommt jetzt also der Klingelverzicht.
DHL erweitert den „Garagenvertrag“ und will aufs Klingeln verzichten
Aber was bedeutet das und was ist ein Ablageort? Kunden, die eine Paketlieferung via DHL erwarten, hatten schon seit einiger Zeit die Möglichkeit einen sogenannten Ablageort für das Paket auszuwählen. Das können beispielsweise die Garage, die Terrasse oder andere sichere Orte sein. Daher ist die Vereinbarung auch als „Garagenvertrag“ bekannt.
Wurde die Vereinbarung einmal getroffen und danach vom Kunden nicht wieder aufgehoben, besteht sie fort. Klingelt der DHL-Bote also vergebens beim Empfänger, hat er die Möglichkeit, das Paket an dem vereinbarten Wunschort zu hinterlegen.
DHL will nicht mehr an der Tür klingeln: Pakete werden direkt am Ablageort abgestellt
Ab Juli 2021 allerdings haben die DHL-Boten nicht mehr die Pflicht bei den Empfängern zu klingeln*, wenn zuvor eine Ablagevereinbarung getroffen wurde, darüber berichtet auch 24hamburg. Bedeutet: Der Bote legt das Paket direkt am vereinbarten Ort ab – ohne zu klingeln.
Allerdings müssen Kunden keine Sorgen haben, dass ihre Pakete still und heimlich zugestellt werden und die Waren tagelang unentdeckt in der Garage stehen. DHL schreibt: „Über die erfolgreiche Zustellung einer Sendung am vereinbarten Ort benachrichtigen wir Sie wie gewohnt mit einer Karte im Briefkasten oder per E-Mail.“
DHL-Boten müssen nicht mehr klingeln: Kunden können der Vereinbarung widersprechen
Wem das allerdings dennoch nicht geheuer ist, muss sich mit der neuen Regel nicht abfinden – die bereits im November 2020 in die AGBs aufgenommen wurde. DHL-Kunden haben die Möglichkeit, der Neuerung zu widersprechen. Das muss allerdings bis Mitte Juni erfolgt sein. Wenn der DHL-Bote weiterhin klingeln soll, können Kunden so widersprechen:
Zunächst müssen sich Kunden laut DHL online registrieren. Anschließend können Kunden ihren Ablageort angeben oder in den Einstellungen ein Häkchen bei „Der Zusteller soll vor der Zustellung klingeln“ setzen.
Alternativ kann ein Online-Formular bei DHL ausgefüllt werden. Dazu ist keine Registrierung nötig, es reicht Vor- und Nachname sowie die User-ID. Die ist im Adressfeld des Schreibens von DHL zu finden.
DHL-Neuerung kann Paket-Boten entlasten und Zeit sparen
Ist der Widerspruch eingelegt, wird der DHL-Zusteller weiterhin klingeln und versuchen das Paket direkt an den Empfänger zuzustellen. Nur, wenn niemand die Tür öffnet, hinterlegt der Bote das Paket an dem vereinbarten Ablageort.
Der Vorteil des Klingelverzichts für DHL liegt auf der Hand: Lieferanten können so viel Zeit sparen, die sie sonst damit verbringen, an der Tür zu warten. Gerade in der Coronavirus-Zeit, in der massiv online bestellt wird, kann das die ohnehin gestressten Fahrer entlasten. *24hamburg.de ist Teil des Redaktionsnetzwerks von IPPEN.MEDIA
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